Beschreibung/ Vorgehen |
In der Fishbowl-Methode diskutiert eine Gruppe von etwa fünf bis acht Teilnehmer diskutiert stellvertretend für eine Gesamtgruppe (z.B. 15 bis 20 Teilnehmer) etwa 15 bis 20 Minuten das Thema. Die Kleingruppe bildet einen kleinen Stuhlkreis (Innenkreis), die anderen platzieren sich außen herum (Aussenkreis). Die Methode wird deshalb als "Fishbowl" bezeichnet, weil die Diskutierenden vergleichbar den Fischen in einem Aquarium beobachtet werden. Der Aussenkreis beobachtet die Diskutierenden und gibt ihnen nach Ende der Diskussion Rückmeldungen über Fakten, Argumente, Meinungen und Diskussionsverhalten. |
Bezug zu Aneignen, Erleben, Handeln | Viele Teilnehmer sollen über ein Thema, Problem usw. eine bestimmte Zeit lang möglichst engagiert diskutieren und so ihr eigenes (Vor-)Wissen einbringen. |
Voraussetzungen | Als oberstes Gebot gilt, dass nur innerhalb der Diskussionsrunde gesprochen werden darf! Die Rolle des Diskussionsleiters kann auch ein Teilnehmer einnehmen. Die Fragestellung zur Diskussion sollte so offen sein, dass sie in verschiedene Richtungen führen kann. Sie kann auch auf Meinungsäußerungen abzielen (z. B.: Wie stehst Du nach dem letzten Theorieteil zu...?), die den Einbezug des Erarbeiteten zulassen. Außerdem ist es hilfreich, wenn die Beobachtenden ihre Rollen unter folgenden Fragestellungen einnehmen: Schauen die jeweils Sprechenden die Gesprächspartner an? Reden sie verständlich? Lassen sie andere ausreden? Gehen sie auf die Argumente des Anderen ein? Bleiben sie beim Thema? Respektieren sie andere Meinungen? Wer diese Diskussion leitet, sollte folgende Regel beherzigen: Der Moderator ist unbeteiligter Dritter und fasst die Ergebnisse kurz zusammen. |
Umsetzungs- erfahrungen |
Die Methode gibt Raum sowohl für Argumente, Ideen, Fakten und Perspektiven, die erarbeitet wurden als auch für persönliche Meinungen zu einem Thema. Zudem geht es nicht nur um den Inhalt, sondern auch um die Art und Weise wie über das Thema diskutiert wird. Vorteile: Allen Beteiligten kann die Übung als "Training eines angemessenen Diskussionsverhaltens" dienen. Der Diskussionsleiter hat die Chance, vor allem "elementare Formen der Gesprächsmoderation" auszuprobieren. Auch die Beobachtenden haben die Möglichkeit, Diskussionsstrategien (Fairness, Glaubwürdigkeit, Überzeugungskraft) kennen zu lernen und zu bewerten. |
Variation | Eine Variation dieser Methode besteht darin, einen Stuhl im Innenkreis frei zu lassen. Den freien Platz kann jemand aus der Beobachtergruppe einnehmen, um Fragen zu stellen oder seine Meinung in die Diskussion einzubringen. Die Regel, dass immer ein Stuhl frei bleiben muss, hat zur Folge, dass immer ein Teilnehmer die Diskussion verlassen muss, wenn sich ein Beobachter in die Runde einbringt. |