Der Hintergrund oder was einen Vortrag spannend macht…
Ein mitreißender Vortrag ist anschaulich und begeistert die Zuhörer. Die besten Vorträge leben von den Geschichten, Metaphern und Anekdoten, die der Redner vorträgt. Die Geschichte soll dabei originell sein, die Aussage des Vortragsthemas unterstützen und von den Zuhörern gut aufgenommen werden. Geschichten verknüpfen dabei Fakten mit Emotionen. Das bewirkt, dass ein Vortrag beim Zuhörer im Gedächtnis bleibt. Die Aufzählung reiner Fakten ist schnell wieder vergessen. Geschichten jedoch haben eine "Langzeitwirkung". Eine gelungene Anekdote in einem Vortrag wird gerne weitererzählt.
Das sind hohe Anforderungen, die sorgfältig vorbereitet werden müssen.
Die Methode des "Geschichtenerzählens"
Storytelling ist eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen in Form einer Metapher weitergegeben und durch aktives Zuhören aufgenommen wird. Die Zuhörer werden in die erzählte Geschichte eingebunden, damit sie den Gehalt der Geschichte leichter verstehen. Dadurch wird der Inhalt der Geschichte nicht nur "gehört", sondern auch "erlebt".
Eine lebendig erzählte Geschichte gewinnt die Aufmerksamkeit und Konzentration anderer Menschen leichter als ein nüchterner Vortrag. Die Zuhörer versuchen, den Handlungsablauf, den Sinn, die Metapher zu erfassen und die darin enthaltene Weisheit zu verstehen. Auch wenn die Zuhörer nicht jede Einzelheit konkret verstehen, werden sie dennoch den Kern der Geschichte begreifen. Beim Zuhören von Geschichten gelangen Menschen oft in einen entspannten Trancezustand, in dem sie Inhalte noch tiefer aufnehmen können. Meist wirkt die Geschichte im Unbewussten weiter, und Erkenntnisse reifen so noch lange weiter. Oft werden auch Fabeln und Anekdoten erzählt, oder eine Weisheit in einer Pointe ausgedrückt.
Zum Erzählen gehören neben der Sprache auch weitere persönliche Ausdrucksmittel: Gestik, Mimik, Stimme. Dabei muss das Grundmuster der Geschichte immer aus der Lebenswelt der Zuhörer stammen.
Geschichtenerzählen erfüllt viele Aufgaben: Lebenserfahrung vermitteln, Wissen weitergeben, Sachinformationen vermitteln, Problemlösungen aufzeigen, Denkprozesse einleiten, Rollenerwartungen definieren, Verhaltensänderungen anregen, Repertoire an Verhaltensweisen erweitern, Unterhaltung, Normen und Werte vermitteln, Anschauungsvermögen fördern, zum Handeln motivieren, Hoffnung stiften, Sinn geben, usw.
Gründe, warum Storytelling im Unterricht sinnvoll ist, sind folgende
Daneben dient das Storytelling auch dazu zu unterhalten, Vertrauen zu schaffen und das "Eis zu brechen" (es trägt dazu bei, sich von sich aus an der Konversation beteiligen).
Ein umfangreiches Methodenrepertoire hilft, für unterschiedliche Wissensgebiete und Zielgruppen die geeignete Geschichte zu finden.
Da Storytelling mitunter auch eine geeignete Methode für Lehrerzentrierten Unterricht darstellt, werden wir eine detaillierte Einführung in die Thematik und weiterführende Informationen zu Metaphern, Anekdoten und Fabeln in Serie 2 liefern. Zum Abschluss dieses Themas möchten wir Ihnen noch gerne eine Methode, welche dem WIFI-Lernmodell entspricht, vorstellen.