7.3 Übungen zur Gruppeneinteilung

Handelt es sich um Übungen, in denen verschiedene Gruppen oder Personen miteinander bzw. gegeneinander arbeiten, ist eine faire Gruppeneinteilung wichtig. Zu schnell bilden sich immer dieselben Cliquen, die Starken gegen die Schwachen, die Großen gegen die Kleinen, die alten Hasen gegen die Frischlinge. Dadurch geht viel verloren: an Spielfreude, an Fairness, an Gruppengemeinschaft. Bilden sich immer die gleichen Gruppen oder treten immer die gleichen Teams gegen- oder miteinander an, dann werden Übungen schnell langweilig und machen auch keinen Spaß mehr. Dann wiederholt sich das Ergebnis wie ein immer wieder aufs Papier gedrückter Stempel.

Restriktive Einteilung

Natürlich kann der Trainer eine Gruppe nach eigenem Ermessen zusammenstellen. Beim restriktiven Einteilen nimmt sich der Trainer die Teilnehmerliste vor und überlegt in Ruhe, wie er die Gruppe am besten aufteilt, so dass Cliquen getrennt werden und alle Kleingruppen arbeitsfähig sind. Die Kleingruppenaufteilung wird vorgelesen, und damit sind die Gruppen eingeteilt.

Die Reaktionen darauf könnten sein (bewusst oder unbewusst): Ja, um Himmelswillen!!! Wie unpädagogisch! Wie autoritär! Wie wenig gehe ich da auf die Bedürfnisse der Gruppe ein! Jetzt muss ich mit denen arbeiten, die ich nicht mag! Sauerei – immer muss ich den/die Schwachen mitziehen! Und so weiter… Aggressionen gegenüber dem Trainer oder Gruppenmitgliedern können hier aufkommen bzw. genährt werden.

Wenn nur Kleingruppen für eine Übung gebraucht werden, sollte man von dieser Methode Abstand nehmen. Ebenso verbietet sich eine solche Vorgehensweise von selbst, wenn die Gruppenmitglieder sich noch nicht so gut kennen!

Wenn man jedoch thematisch arbeiten möchte oder sogar arbeitsteilig, ist diese Methode u.U. eine Option. Kleingruppen, die aus geschlossenen Blöcken bestehen, sind erfahrungsgemäß nicht sonderlich produktiv.

Außerdem schuldet der Leiter jedem Teilnehmer, der sich in einer Kleingruppe befindet, eine arbeitsfähige Gruppe. Es heißt ja auch Gruppenleiter und von dieser Tatsache lässt sich gelegentlich auch produktiv Gebrauch machen. (Mögliche Methode 6.2.4)

Zufällige Einteilung

Beim Zusammenstellen von Teams ist genauso Kreativität gefragt wie beim Spielen selbst.
Die folgenden Methoden sollen nur ein paar Ideen liefern, wie Gruppen leicht spielerisch und zufällig zusammengestellt werden können. Die Gruppen werden immer durchgemischt. Dies fördert unter anderem das Anpassen an andere Personen und damit die soziale Kompetenz.


SELBST GELERNT HÄLT BESSER - SERIE 1 / Teil 2, "Konstruktivistische Didaktik & Methodik"
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