2.2.1 Konstruktion
Definition
Konstruktion bezeichnet das Herstellen entweder...
- eines Zusammenhanges der Zugehörigkeit zu einer nicht-sozial abgegrenzten Gruppe von Menschen (z.B. nach biologischem Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Größe, Wohnsitz, Herkunft, Abstammung) und behaupteten sozialen Eigenartigkeiten oder ...
- eines Zusammenhanges der Zugehörigkeit zu einer sozial abgegrenzten Gruppe von Menschen (z.B. nach Religionszugehörigkeit, Bildungsgrad, Sprache, Beruf, Titel) und behaupteten allgemeinen (d.h. über das soziale Abgrenzungsmerkmal hinausgehenden) sozialen Eigenartigkeiten einschließlich einer kontinuierlichen Weitergabe dieses konstruierten Zusammenhanges (z.B. über Generationen, Sprache, Traditionen, Gesetze und Normen – bewusst und/oder unbewusst).
Schon die Begriffe, die der Abgrenzung dienen, können konstruierte, d.h. nicht tatsächliche, soziale Kategorisierungen darstellen.
Das Motto: "Wir sind die Erfinder unserer Wirklichkeit!"
In diesem Sinne "erfinden" wir auch unsere Beziehungen, Verhaltensmuster, unsere Art der Kommunikation, unsere Werthaltungen, Einstellungen, (Vor-) Urteile, usw. in denen wir leben.
Die konstruktivistische Pädagogik richtet sowohl die Inhalte als auch die zwischenmenschlichen Beziehungen im Unterricht so aus, dass selbst erfahren, ausprobieren, experimentieren immer in eigene Konstruktionen überführen und die individuellen Bedeutungen thematisieren. Insoweit sind Selbsttätigkeit und Selbstbestimmung notwendig.
SELBST GELERNT HÄLT BESSER - SERIE 1 / Teil 1, "Konstruktivistische Didaktik & Methodik"
© 2011 WIFI Österreich, alle Rechte vorbehalten