IM FOKUS zept weiterzuentwickeln, damit es noch konkreter auf die Kompetenzen für die digitale Welt – neben digitalen Grund- kompetenzen auch fachliche digitale Kompetenzen sowie die erforderlichen Schlüsselkompetenzen im sozialen und personellen Bereich (die bereits erwähnen „4 Ks“) – abzielt. LERNEN WOLLEN UND KÖNNEN MIT MUT ZUR VERÄNDERUNG Die sogenannten „7 Ws der Bildung für die Wirtschaft“ – also WER lernt WO, WAS, WIE, WANN, WOMIT und WOZU? (siehe Grafik links) – stellen die Basis für dieses Erwachsenenlernen der Zukunft dar. Sie umfassen sämtliche Lernräume bzw. Lernprozesse: vom Lernen in der betrieblichen oder überbetrieblichen Präsenz über die Blended-Learning-Wei- terbildung, in der Präsenz und eLearning kombiniert werden, bis hin zum infor- mellen Lernen am Arbeitsplatz und der Stärkung der individuellen Selbstlernkom- petenz. Das ist die ermutigende Antwort der WIFIs auf die Frage, was sein wird: Lernenwollen und Können für eine Zukunft, in der wir Veränderungen selbst- bewusst und erfolgreich gestalten.• INGRID GERSTBACH Innovationsexpertin INNOVATIONSRÄUME Globalisierung und der steigende Wettbe- werb lassen den Ruf nach Innovation immer lauter werden. Unternehmen versu- chen, den Anschluss nicht zu verlieren, indem sie das Innovationspotenzial ihrer Mitarbeiter/innen maximieren wollen. Um das zu erreichen und die Mitarbeiter/innen zu motivieren, anders zu denken, spielt vor allem die richtige Umgebung eine wichtige Rolle. Denn Räume prägen unser Verhalten und unser Denken. Unternehmen können mithilfe von Innova- tionsräumen maßgeblich die eigene Unter- nehmenskultur prägen und eine Umgebung schaffen, die die Kreativität und Produkti- vität in mehrfacher Hinsicht unterstützt. Denn der richtige Raum hilft dabei: • den Kommunikationsfluss zu beschleu- nigen und dadurch einen aktiven Austausch von Informationen zu ermöglichen, • Silo-Denken zu durchbrechen und Wis- sensnetzwerke aufzubauen, • spontane Treffen zu erleichtern. Erfolgreiche Unternehmen wissen um die Macht der Räume und setzen diese auch tausend Mitarbeiter/innen bewusst ein. So hat Facebook zum Beispiel mehrere in einem einzigen kilometerlangen Raum untergebracht. Auch Yahoo erkannte, dass einige der besten Entscheidungen und Einsichten in den Gängen entstehen und aus Cafeteria-Diskussionen stammen. Und Samsung entwirft spezielle ausgedehnte Außenbereiche, um Mitarbeiter/innen bewusst an Orte zu locken, an denen Führungskräfte, Ingenieurinnen/Ingeni- eure und Verkäufer/innen aufeinander- treffen und sich austauschen. Denn die kreativsten Ideen purzeln nicht einfach so aus dem Computer. Um gute Ideen zu haben und zu innovieren, brauchen Menschen einen offenen Geist. Der ideale Innovationsraum greift diesen Aspekt auf und setzt ihn um – mit viel Platz und Licht, Raum, um sich zu bewegen, und Tonnen von buntem Prototyping-Material in einer inspirierenden Umgebung. Für ein Unternehmen, das innovativ agieren möchte, ist ein Raum, der den Austausch und die Ideenfindung fördert und Menschen inspiriert, extrem wichtig und sollte mit Bedacht entwickelt werden. Denn nichts unterstützt und prägt das Engagement der Mitarbeiter/innen mehr als offene und flexibel gestaltete Innovationsräume. INGRID GERSTBACH gilt als deutsch- sprachige Koryphäe der aus den USA stam- menden Innovationsmethode Design Thin- king. Sie berät internationale Unternehmen als Innovationsexpertin. Ihre Herzens- themen: wie Unternehmen ungenützte Potenziale in Soft Skills nützen, schlum- mernde Kreativität wecken, Individualität stärken und dadurch Erfolg erreichen. Ihr neues Buch „Innovationsräume – Raumkonzepte für agile Teams“: Seite 35 www.ingridgerstbach.com demand oder virtuell: Relevant ist nicht mehr die Örtlichkeit, sondern die Art und Weise, wie Lernen ermöglicht wird. LERNEN 4.0: VIELFÄLTIG, GEMEINSAM, ANALOG, DIGITAL Die WIFIs bieten mit ihrem WIFI-Lern- modell LENA – LENA steht für LEbendiges und NAchhaltiges Lernen (Infos unter wifi.at/lena) – ein praxisnahes und öster- reichweit gelebtes Modell, das Lernende gezielt unterstützt, nachhaltig ihre Pro - blemlösekompetenzen zu stärken. Dabei werden genau jene Skills gefördert, die zum Gelingen der di gitalen Transformation beitragen: Selbstlernkompetenz, eigenver- antwortliches Den ken, Mut, Neugierde und Selbstvertrauen. Das alles in facetten- reichen analogen und virtuellen Lern- räumen, die Lernende aktivieren, ihnen Raum für eigenes Suchen geben, sie zu Kooperation und Mitarbeit motivieren und sie dabei unterstützen, ihre Lernfähigkeit zu stärken. Damit nicht genug: Die WIFIs sind gerade dabei, dieses Bildungskon- WIFI-Magazin LENA 2019 11